Die originellste und am längsten belegte Figur der Weingärtler Fasnet ist das Fasnetsbutzarössle. In Altdorf-Weingarten lässt sich das Rössle bis in das Jahr 1825 zurückverfolgen, als der Zimmermann Sterck sein Reiter gewesen ist. Das Rössle trat als Fastnachtslader auf und sammelte Essbares, um es anschließend unter Kindern und Armen wieder zu verteilen. Der überregional bekannteste Rösslereiter war sicherlich Nepomuk Walser (1816-1886), dessen von derbem und volkstümlichem Humor geprägten Narrensprüche und Aufsageverse uns bis heute erhalten geblieben sind.
Die Rössle zeigen einen Plätzler als Reiter einer Schimmel- oder Rappenattrappe. Zwei weitere Plätzler, die Treiber, ziehen es mit langen Lederbändern. Damit reiht sich das Fasnetsbutzarössle in eine Reihe ähnlicher Scheinpferde ein, wie sie in diversen europäischen Fastnachten zu finden sind. Die Pferdeattrappen können bis auf die Nürnberger Schembartläufe im 15./16. Jahrhundert zurückgeführt werden.
In Weingarten existieren vier verschiedene Erscheinungsformen des Fasnetsbutzarössles: